Du leidest an Durchfall? Blähungen? Unwohlsein? Darmprobleme? Beschwerden? Schmerzen? Müdigkeit und Erschöpfung?
Du weisst nicht, warum das ausgerechnet bei dir so ist und an was das liegen kann? Es könnte jetzt gut sein, dass du bisher von dem einen Zusammenhang, von dem ich dir hier erzähle, noch von niemandem hörtest. Eigentlich ein altes „Geheimnis“! Ich erfuhr davon während meiner Ausbildung zur Polarity Praktizierenden – ein grosser Augenöffner!
Milchunverträglichkeit – Lactoseinzoleranz
Bei Milchzuckerunverträglichkeit (Lactose) fehlt dem menschlichen Wesen das entsprechende Enzym im Darm zur Aufspaltung der Milch. Vielleicht weisst du bereits davon.
Doch warum ist das so? Ärzte sagen, es ist ein Defekt der Gene. Ist das wirklich so?
Eiweissstruktur
Die Eiweissstruktur der Kuhmilch ist derjenigen der menschlichen Muttermilch sehr ähnlich. Genetisch steht dem Mensch zwar das Schwein am nächsten. Doch gleich danach kommt die Kuh. Vor ca. 450 Jahren wurden unsere heutigen Kühe aus dem polnischen Auerochsen domestiziert. Wenn du mehr über die Geschichte der Milch wissen willst, klicke hier: Die Geschichte der Milch.
Ein Säugling nimmt beim Stillen sehr viel Muttermilch auf. Aufgrund der „Verwandschaft“ mit der Mutter erkennt der Darm die Muttermilch und verwertet diese zugunsten Wachstum und Gesundheit des Babys. Das hat die Natur so eingerichtet! Das ist auch bei den Kühen und deren Kälbern so. Nach der Geburt werden die Kälber ausschliesslich von ihrer Kuh-Muttermilch ernährt.
Der Darm der Säuglinge ist mit denjenigen Enzymen ausgestattet, die (wahre) Muttermilch zu verstoffwechseln. Mit ca. 2 Jahren verschwinden diese Enzyme ganz natürlich. Weil das Baby dann ganz andere Nahrungsmittel benötigt und verlangt. Den Kälbern geht es genauso. Die gehen nach einer gewissen Zeit des Säugens auf die Wiese und fressen nur noch Gras.
Der Darm wird erwachsen
Erhalten Babys Kuhmilch, haben sie (bzw. der Darm!) NIE die Möglichkeit zu lernen, Kuhmilch zu verstoffwechseln. Aufgrund der zu nahen „Verwandschaft“ mit der eigentlichen Muttermilch tut er das, jedoch mit grossen Schwierigkeiten. Ich habe schon Koliken bei Säuglingen auf die Gabe von Kuhmilch zurückführen können. Die Symptome verschwanden, als die Mütter damit aufhörten. Die Säuglinge schrieen nicht mehr – in diesem Alter die einzige Sprache, die sie haben. Dazu kommt, dass die Kuhmilch viel fetter ist, als die menschliche Muttermilch. Der kindliche Darm ist damit sehr oft einfach überfordert.
Bekommen Kinder weiterhin Kuhmilch, bleibt der Darm quasi im Säuglingsalter stecken. Er merkt nicht, dass er erwachsen wird. Er meint immer noch, er bekommt Muttermilch. Die Enzyme sind aber weg, die Kuhmilch kann nicht verstoffwechselt werden und wir reden von Milchunverträglichkeit und Lactoseintoleranz. Wir meinen, wir haben ein Problem und sind krank. Mit uns stimmt etwas nicht… Symptome werden behandelt und mit der Zeit wird die wirkliche Ursache Milch vergessen.
Ein normaler gesunder Darm merkt, wenn ihm etwas „Unbekanntes“ bzw. „Fremdes“ zugeführt wird. Wir reden nicht umsonst vom Darm als das zweite Gehirn oder von der Darm-Hirn-Achse. Der Darm weiss, aufspalten ist jetzt angesagt. Er tut es, reagiert und alles ist gut. Wichtig zu wissen ist: Der Körper reagiert erst in den Organen, wenn etwas fremd ist und er nicht aufspalten kann! Bei Milchallergie und Lactoseintoleranz reagiert er mit den vielen bekannten Symptomen: Blähungen oder Durchfällen u.a.m…
Etwa mit 9 Jahren ist der Darm erwachsen, das heisst vollständig entwickelt. Kinder- und Erwachsenendarm unterscheiden sich nicht mehr. Trotzdem sind gerade die Kinderjahre für die Entwicklung einer gesunden Darmflora sehr wichtig. Denn der Darm vergisst nicht. Was er mal gelernt hat, das prägt ihn fürs Leben. Und eine gesunde Darmflora ist eine wichtige Grundlage für das gesunde Dasein überhaupt. Erhalten Kinder erst ab dann Kuhmilch, gibt es keine Probleme mit der Verdauung. Der Darm kann reagieren und richtig verstoffwechseln. In der Regel ist es jedoch so, dass Kinder jetzt auch kein Verlangen nach Milch haben oder sie Milch ablehnen, weil sie intuitiv spüren, dass sie Milch nicht benötigen und damit gut auf ihre Darmsprache hören.
Der Darm als Gesundheits-Alleskönner
Der Darm ist ein Gewohnheitstier. Und – durch eine gezielte Ernährungsumstellung können jederzeit positive Veränderungen erwirkt werden. Ernährst du dich nämlich gesund, sinkt das Risiko für Darmerkrankungen, Hämorrhoidalleiden, Darm- und eventuell Magenkrebs. Ausserdem werden Blutdruck und Cholesterinspiegel verbessert.
Der Darm beeinflusst auch wesentlich das Immunsystem und ist so Ursache für viele Krankheiten, die man nie mit ihm in Verbindung bringen würde. Zum Beispiel Allergien, Hauterkrankungen und Unverträglichkeiten. Zudem hat die Darmflora einen enormen Einfluss auf das Aussehen sowie das Körpergewicht.
Gefühle sind ebenfalls Darmsache
Das Gehirn ist das Organ mit den meisten Nervenzellen – und gleich danach kommt der Darm mit einer ganzen Million Nervenzellen. Emotionen beeinflussen die Darmfunktionen da, wo sie entstehen: im limbischen System, welches mit dem Darm verbunden ist.
Dabei wirkt alles auf den Darm: Schmetterlinge im Bauch, Angst, Stress. Wenn Adrenalin ausgeschüttet wird, kann dies die Darmfunktion stören, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung sind die Folge. Andere Hormone, zum Beispiel Angsthormone, haben die gegenteilige Wirkung und der Darm schaltet auf Durchzug. Die Aussage „vor etwas Schiss haben“ kommt also nicht von ungefähr.
Umgekehrt wirkt der Darm auch auf die Gefühle: 95 Prozent der Glückshormone werden im Darm gebildet. Wer also glücklich sein will, ist gut beraten, wenn er seinen Darm in Schuss hält. Und andersherum gilt: Der Darm merkt sich psychische Probleme. Wer also einen gesunden Darm will, sollte möglichst häufig glücklich sein.
Was du daraus lernen kannst
Milchunverträglichkeit beim Erwachsenen ist natürlich. Die Beschwerden sind diesem Sinn als gesunde und normale Reaktionen des Körpers zu verstehen. Es ist kein Gendefekt. Du bist gesund. Es ist nichts falsch an deinem Körper und an deinem Darm. Er reagiert richtig und reklamiert bei dir ganz einfach mit Blähungen, Durchfall, Unwohlsein und a.m., wenn du ihm Milch und deren Produkte zuführst. Höre darauf!
Hast du als Kind Kuhmilch bekommen? Dann weisst du jetzt, warum das so ist. Hilf deinem Darm jetzt, erwachsen zu werden, mach Pause von der „Muttermilch“ und gib ihm das zu verstoffwechseln und zu verwerten, was du wirklich brauchst!