Als Baby sah ich ständig aufgebläht aus und als ich weiter aufwuchs, lief ich mit grossem Bauch herum, und schämte mich dafür. Kein einziger Gedanke wurde daran verschwendet, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich wuchs auf einem Bauernhof auf, wurde mit Milch und deren Produkten „überschwemmt“ und erst recht fragte sich keiner, ob es möglicherweise ein Problem mit Milchverträglichkeit geben könnte. Meine erste Erinnerung ist, dass ich jedes Mal kämpfte, wenn andere Kinder voller Freude Glacé assen und ihr Speichelfluss nur schon mit der Vorfreude darauf angeregt wurde. Doch das war nicht nur bei Glacé so, es ging mir mit allen Desserts so.
Mein Körper lehnte Milchprodukte einfach ab und ich fühlte mich aufgedunsen, war verstopft und fühlte mich elend, während die anderen glücklich und ohne Probleme die Glacés und alle Desserts assen. Ich konnte nicht wissen, dass das an der Milch lag. Als junge Frau wollte ich meine mysteriösen Probleme genauer untersuchen und liess jahrelang unzählige Tests über mich ergehen. Ohne Erfolg. Erst als ich entschied, selbst einen einfachen Lebensmitteltest zu machen, um meine Verdauungsprobleme endlich in den Griff zu bekommen, wurde rasch klar, dass meine Symptome durch Milchprodukte ausgelöst wurden.
Das einfache Weglassen von Milch und sämtlichen Nebenprodukten bedeutete ab sofort Linderung und Wohlbefinden!
Meine Erfahrung der ersten Tage, dass ich mich ohne Milch besser fühlte, war Motivation genug, sämtliche Milchprodukte wegzulassen. Ich überlegte und analysierte nicht lange – Milch ist Milch – ganz und gar. Mein Feinschmeckerherz weigerte sich vehement und von Anfang an, irgendwelche künstlichen Milchersatzprodukte zu verwenden und solche meinem Ernährungsplan hinzuzufügen. Wenn ich die natürliche Milch nicht vertrug, warum sollten künstliche Produkte oder zerteilte Milch gesund und besser sein? Trotzdem habe ich sie ausprobiert. Die als Wunder gepriesenen Milchersatzprodukte haben sich für mich einzig als billige Nachahmungen des Originals angefühlt, sie waren sauteuer und erfüllten den Zweck keineswegs, für das ich sie benötigte. Ich liess sie weg und vermisse sie bis heute nicht! Sie sind für mich blosse Wirtschaftsförderung!
Dass ich Milch nicht vertrug, damit fühlte ich mich von Anfang niemals krank. Da ist kein Gefühl, einen “Defekt” zu haben oder Mangel zu leiden. Im Gegenteil. Meine Nachforschungen, Learnings und Erfahrungen mit und über Milch bestätigten mir bald einmal, dass Milch zu sich nehmen als Erwachsene/r von der Natur keineswegs vorgesehen ist. Die Antwort darauf, warum das so ist, findest du in meinen Artikeln „Die Milch“. Das alles ist nicht neu, und es lohnt sich, sich damit einmal zu befassen. Ich war erleichtert und begann nachzuforschen, wie ich gewisse Vitamine, die Milch liefern soll, anders zu mir nehmen konnte. Ich lernte rasch, dass ich Calcium und Vitamin D, viel natürlicher und einfacher als mit teuren Nahrungsmittelergänzung in den Körper bekomme. Es bestätigt sich immer wieder – vor allem über Blutuntersuchungen – dass ich gesünder bin, als je zuvor.
Also koche und esse ich MILCHfrei! Die Engländer nennen es übrigens ‚dairy-free‘. So einfach ist das …
Natürlich war ein milchfreies Leben noch nie so einfach wie heute. Zu wissen, welche Ersatzstoffe mit was am besten funktionieren, wird es denjenigen, die solche Produkte verwenden, noch leichter machen. Ich fand schon bald Alternativen, die ich verwendete.
Alternativen ist etwas ganz anderes als Ersatzprodukte. Alternativen sind immer natürlichen Ursprungs!
Mandelmilch zum Beispiel ist eine gute Alternative für Kaffee und Tee. Du kannst sie leicht selbst zubereiten, dann jedoch ist sie innerhalb von 3-4 Tagen zu verbrauchen. Sie hat einen subtilen nussigen Geschmack und kann dazu führen, dass Kaffee haselnussig schmeckt, was für die einen himmlische Kombination sein kann. Ich lasse Kaffee pur bleiben. Mach dir aber deine eigene Meinung dazu.
Mandelmilch kann den Kuhmilchrahm in Rührei ersetzen, ohne störende starke Aromen hervorzuheben, und sie eignet sich aufgrund ihrer cremigen Textur hervorragend als Basis für Müsli und Haferflocken. Sie ist auch wunderbar in schnellen Rezepten wie Pfannkuchen, Omeletten und Waffeln. Wenn du das willst. Aber auch diese Gerichte kannst du absolut und ohne Zugabe von Milch-Alternativen zubereiten. Qualitätssteigerung garantiert. Entdecke die Rezepte dazu auf meiner Webseite …
Probiere auch den Haferdrink, der von regional angebautem Getreide kommt. Er ist eine neutral schmeckende Alternative, die ich für Kartoffelgerichte entdeckt habe oder – den Cashew-Rahm. Darüber mehr in: Alternativen zu Kuhmilchrahm
Kokosmilch ist meine Anlaufstelle, die mich am meisten überraschte. Sie ist luxuriös, cremig und dekadent. Du kannst sie Smoothies hinzufügen, da die Frucht in Smoothies natürlich gerne mit Kokosnuss gepaart wird. Ein weiterer Pluspunkt ist der hohe Gehalt an gesundem Fett, wodurch es sich hervorragend für die Herstellung von Eiscreme, Pudding, Schlagsahne, Patisserie-Sahne und in den meisten Fällen eignet sie sich in Gerichten, in denen «Rahm» benötigt wird (denke an überbackene Kartoffeln). Achte bei der Kokosmilch jedoch darauf, dass sie zu 100% aus Kokosnuss ist und keine Emulgatoren und andere Zusatzstoffe enthält. Mehr darüber hier: Wie Kokosmilch wirklich entsteht
Der Markt ist explodiert mit Milchalternativen auf Kokos-, Reis-, Mandel- und Sojamilchbasis für fast alle Lebensmittel, die traditionell Milchprodukte enthielten (Eiscreme, Joghurt, Pudding, Milch und Desserts). Es ist wichtig, dass du sie ausprobierst und das auswählst, was du und deine Familie am liebsten mögen. Wenn dir suggeriert wird, dass die Inhaltsstoffe die Kuhmilch nicht ersetzen können – dann habe keine Angst. Das ist genauso! Doch wie eingangs erwähnt, Erwachsene brauchen keine Muttermilch äh Kuhmilch, daher ist ersetzen nicht notwendig und es handelt sich nur um wirtschaftsfördernde Marketingsprüche. Selber dein Essen zubereiten bedeutet, dass du genauso kochst, wie du es magst und weisst, was drin ist. Für den Anfang – probiere zunächst einmal eines der MILCHfrei Rezepte auf meiner Webseite …
Dann gibt es alle natürlichen, milchfreien Lebensmittel: ganze Früchte, Gemüse und Dressings auf der Basis von Ei wie Aioli oder hausgemachte Mayonnaise, und vergessen wir nicht die dunkle Schokolade – dem Himmel sei Dank! Die Götter des Essens sind uns wirklich freundlich gesinnt … Es ist einfach, wenn du bereit bist, dein Essen neu zu entdecken!
Wenn es um einfachere Dinge wie Brot mit Butter geht, entscheide ich mich für ganz normale Butter, weil durch deren Herstellung die Lactose entfernt wurde. Oder dann Ghee (auch bekannt als geklärte Butter). Das ist Butter, aus der die Milchfeststoffe entfernt wurden. Auf dem Markt wird dafür oft ein Heidengeld verlangt. Geklärte Butter kannst du ganz einfach selber zubereiten. Du findest alle Informationen hier: Butter – für die Gesundheit wesentlich
Natürlich sind alle Allergien unterschiedlich, und da meine eigene die Laktoseintoleranz ist, kann ich Griechischen oder Türkischen Joghurt (bei dem die Laktose durch die Probiotika und Bakterienstämme quasi verdaut wurde) sowie Kuhmilch-Hartkäse, die gut gereift sind, vertragen (ähnliche Geschichte). Daneben entscheide ich mich jedoch fast immer für Ziegen- oder Schafkäse. Warum, das erfahre in: Kuh- Mutter und Eiweiss oder in Ziegenkäse – eine Käsespezialität mit Charakter.
Vermutest du, dass du eine Milchallergie hast, dann empfehle ich dir, lasse für eine ganze Weile Milch und deren Nebenprodukte weg und fange an mit anderen Lebensmitteln dein Essen zuzubereiten. Dazu brauchst du weder einen Arzt zu fragen noch eine medizinische Studie. Es ist dein eigener persönlicher Entscheid. Wenn du dich dann besser fühlst, fahre damit fort und entdecke Essen neu. Bist du aber jemand, der ängstlich ist, dann frage deinen Hausarzt, bevor du mit dem Verzehr anderer Formen von Milchprodukten experimentierst.
Wichtig ist: höre immer und vor allem auf die Reaktion deines Körpers. Was auch immer der Grund dafür ist, Milchprodukte aus deiner Ernährung zu streichen, du wirst keinesfalls leiden, solange du weisst, was du wo ersetzen willst. Und denke daran: Was zusammenwächst, passt zusammen. Also gibt es auch keine Möglichkeit zu versagen, wenn du dich auf frisch, saisonal und lokal konzentrierst – sei es mit Milchprodukten oder ohne …
Wie du die Umstellung starten kannst? Dann klicke hier: In 3 Schritten zur MILCHfrei Ernährung